Ihr persönlicher Behandlungsplan für invasiven Brustkrebs (Stadium I-IIIA)
Die Behandlung von invasivem Brustkrebs ist kein Einheitsverfahren – die optimale Lösung für die eine Patientin ist für eine andere Patientin oft ungeeignet. Sie sollten sich aktiv so gut wie möglich über Ihre Brustkrebsdiagnose und die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten einschließlich der Erfolgsraten und Nebenwirkungen informieren, bevor Sie entscheiden, was das Beste für Sie ist.
Als ersten Schritt wird Ihr Arzt wahrscheinlich einen chirurgischen Eingriff empfehlen, bei dem der Tumor und das umliegende vom Krebs befallene Gewebe entfernt werden. Im nächsten Schritt wird das Rückfallrisiko bestimmt. Diese Einschätzung wird – in Verbindung mit Ihrem Alter und Ihrer Krankengeschichte – Ihnen und Ihrem Arzt helfen, die für Sie am besten geeignete Behandlung zu wählen. Es ist auch wichtig, persönliche Belange wie Arbeits-/Lebensschwerpunkte, Fruchtbarkeitsfragen und Risikotoleranz auszuloten. Empfohlene Behandlungen sind beispielsweise:
Chemotherapie
Vorteile der Chemotherapie
Bei der Chemotherapie werden stark wirksame Medikamente verwendet, um die Krebszellen abzutöten, die sich nach der Operation noch in Ihrem Körper befinden. Sie können die Chemotherapie abhängig vom Behandlungsplan in einer Klinik, in der Praxis Ihres Arztes oder zu Hause erhalten. Die Chemotherapie greift in dieser Situation unentdeckte, sich schnell teilende Krebszellen an, die zu klein für einen Nachweis sind, wodurch ein erneutes Auftreten der Erkrankung verhindert werden soll.
Risiken der Chemotherapie
Die Nebenwirkungen einer Chemotherapie können schwerwiegend sein, da die Behandlung alle Zellen in Ihrem Körper angreift, die sich rasch teilen – also neben den Krebszellen auch gesunde Zellen. Die Nebenwirkungen der Chemotherapie sind abhängig vom eingesetzten Medikament und der Behandlungsdauer. Nach Behandlungsende klingen viele Nebenwirkungen wieder ab. Unter anderem können folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Erschöpfung
- Haarausfall
- Übelkeit
- Erbrechen
- Blutarmut (Anämie)
- Durchfall
- Herzprobleme
- Anzeichen einer Menopause (Wechseljahre)
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Infektionen
- Nervenschädigungen (Neuropathie)
- und weitere seltene Nebenwirkungen
Untersuchungen zeigen, dass weniger als 10% der Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium tatsächlich von einer Chemotherapie profitieren.1,2
Ist die Chemotherapie für Sie geeignet?
Der Oncotype DX® Brustkrebstest kann Ihnen bei der Entscheidung helfen.
Je aggressiver Ihre Krebserkrankung erscheint, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie erhalten werden. Wenn Ihr Brustkrebs Hormonrezeptor-positiv (ER+ und/oder PR) und gleichzeitig HER2 negativ ist, kann der Oncotype DX Brustkrebstest Ihrem Arzt helfen, das Rückfallrisiko Ihrer Krebserkrankung zu bestimmen und abzuschätzen, ob Sie von einer Chemotherapie zusätzlich zu Ihrem Behandlungsprogramm profitieren würden.
Strahlentherapie
Vorteile der Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist ein hochwirksames und relativ sicheres lokales Verfahren zur Zerstörung von Krebszellen, die sich vielleicht nach der Operation noch in Ihrer Brust befinden. Bei der Strahlentherapie werden hochenergetische elektromagnetische Strahlen in mehreren aufeinanderfolgenden Sitzungen verwendet, Wenn bei Ihnen eine brusterhaltende Operation durchgeführt wird, empfiehlt man Ihnen höchstwahrscheinlich eine Strahlentherapie, die weltweit Standard ist. Wenn bei Ihnen eine Mastektomie (Brustentfernung) durchgeführt wird, erhalten Sie in Abhängigkeit von der Tumorgröße und Ausbreitung der Krebszellen eventuell ebenfalls eine Strahlentherapie.
Wenn Sie schwanger sind oder eine mehrere Wochen dauernde tägliche Behandlung aus anderen Gründen nicht möglich ist, dann sind Sie nicht für eine Strahlentherapie geeignet.
Risiken der Strahlentherapie
Die Strahlentherapie an sich ist schmerzlos, kann aber Nebenwirkungen auslösen, die normalerweise nach Behandlungsende innerhalb weniger Wochen abklingen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:
- Erschöpfung
- Abnahme der weißen Blutkörperchen
- Schwellungen und Entzündungen
- Empfindliche und verfärbte Haut
- Beschwerden in den Achselhöhlen und/oder im Brustraum
Hormontherapie
Vorteile der Hormontherapie
Wenn Ihr Brustkrebs Hormonrezeptor-positiv ist (ER+ oder PR+), erhalten Sie höchstwahrscheinlich nach der Operation eine Hormontherapie, um das Risiko für ein erneutes Auftreten oder die Ausbreitung des Tumors zu senken. Eine Hormontherapie soll die Hormone blockieren oder die Hormonspiegel senken, die das Brustkrebswachstum anregen. Diese Behandlung schließt möglicherweise die Einnahme von Medikamenten wie Tamoxifen oder eines Aromatasehemmers über einen Zeitraum von 5 Jahren ein.
Risiken der Hormontherapie
Eine Hormontherapie kann Menopause-ähnliche Nebenwirkungen verursachen sowie:
- Hitzewallungen oder Gesichtsrötung
- Beschwerden und Schmerzen in den Muskeln und Gelenken
- Übelkeit
- Abnahme der Knochendichte (Aromatasehemmer)
- Blutgerinnsel
- Erschöpfung
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Erhöhtes Risiko für Gebärmutterkrebs
Genomische Untersuchung mit dem Oncotype DX Brustkrebstest – Entscheiden Sie über den Verlauf Ihrer Behandlung
Wenn bei Ihnen invasiver Brustkrebs im Frühstadium diagnostiziert wurde, kommen Sie vielleicht für den Oncotype DX Brustkrebstest in Frage. Dies ist ein genomischer Brustkrebstest, der die Aktivität bestimmter Gene in Ihrem Tumor untersucht und personalisierte Informationen liefert, die bei keinem anderen Test oder Verfahren verfügbar sind.
- Wenn Sie invasiven Brustkrebs im Frühstadium haben, der Hormonrezeptor positiv und gleichzeitig HER2 negativ ist, ist der Oncotype DX Brustkrebstest der einzige genomische Test, der nachweislich die Wahrscheinlichkeit des Nutzens einer adjuvanten Chemotherapie voraussagt; außerdem wird bestimmt, wie wahrscheinlich es ist, dass bei Ihnen erneut Brustkrebs auftritt.
Zusammen mit den Daten aus Ihrem pathologischen Befund und anderen Faktoren können die Ergebnisse Ihres Oncotype DX Brustkrebstests Sie und Ihren Arzt bei der Wahl der bestmöglichen Behandlung unterstützen.
1Paik S et al. J Clin Oncol 2006;24:3726-34
2Early Breast Cancer Trialists’ Collaborative Group (EBCTCG), et al. Lancet. 2012:379;432-444